Vorsicht: Was ist wirklich in Ihrem CBD Öl?

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Proben von CBD- Ölen in den USA ergaben, dass oft andere Mengen CBD als angegeben in den Produkten enthalten sind. 

CBD-Produkte enthalten Cannabidiol (abgekürzt: CBD), das aus Hanf gewonnen und binnen kürzester Zeit unglaublich beliebt geworden ist. Die Verbraucher schätzen besonders das CBD-Öl, das daher besonders viel angeboten wird.

CBD ist nicht psychoaktiv, erzeugt also keinen Rausch, hilft aber bei einer Vielzahl von Beschwerden, von Muskelschmerzen bis hin zu Angstzuständen. Bis 2024 gehen Experten von einem Branchenumsatz in Höhe von 22 Milliarden US-Dollar aus.

Der Aufstieg des CBD begann, als US-Präsident Donald Trump im Dezember 2018 ein neues Gesetz für die US-Bauernhöfe ausfertigte. Das Gesetz erlaubte es den Bauern, legal Hanf anzubauen, der zur Gewinnung von CBD dient. Hanf gehört zur Pflanzengattung des Cannabis, enthält aber nur Spuren des Rauschwirkstoffes THC.

Was ist eigentlich genau in der CBD Flasche?

Oft ist aber nicht ganz klar, was eigentlich alles in den verschiedenen CBD-Produkten enthalten ist, die angeboten werden. Die Website CBS News hat deshalb einen eigenen Test durchgeführt.

Dazu hat sich CBS mit dem Labor „Mile High Labs“ aus dem US-Bundesstaat Colorado zusammengeschlossen. Untersucht wurden neun Proben von CBD-Öl, die an verschiedenen Orten der USA gekauft wurden.

Binnen zwei Tagen prüfte Mile High Labs die Proben auf CBD und THC. Ebenso erstreckte sich die Untersuchung auf die Frage, ob giftige Verunreinigungen, etwa Pestizide und Schwermetalle, enthalten sind.

Joshua Cogell von Mile High Labs erklärte dazu:

„Wir testen auf vier verschiedene Schwermetalle: Quecksilber, Arsen, Cadmium und Blei.“

Die CBD Testergebnisse

Die Tests ergaben, dass die Proben keine Pestizide oder Schwermetallmengen oberhalb der in den USA zulässigen Mengen enthielten. Auch die Menge des THC blieb innerhalb der gesetzlichen Vorgaben.

Im Hinblick auf die CBD-Wirkstoffmenge zeigte sich jedoch ein anderes Bild. Nur vier Proben enthielten auch tatsächlich die auf dem Etikett angegebene Wirkstoffmenge. Bei zwei der Proben waren es dagegen nur 60 – 80 % der aufgedruckten Menge. Zudem gab es überraschenderweise auch zwei Proben, die mehr CBD enthielten als angegeben. Eine Probe lag 10 % über dem angegebenen Wert, während eine zweite sogar mehr als doppelt soviel CBD enthielt (210 %).

Steve Mueller, der Gründer von Mile High Labs, erklärte dazu gegenüber CBS:

„Das macht mir wirklich Sorgen. Im Moment gibt es niemanden, der das durchsetzt. Es liegt an den Unternehmen selbst. Das ist wie im Wilden Westen. (…) Was Sie da vom Regal nehmen? In Wirklichkeit weiß man es nicht.“

Ist zu viel CBD schädlich?

Um herauszufinden, ob zu viel CBD schädlich sein kann, wandte sich CBS an Dr. Andrew Monte an der UCHealth University of Colorado Hospital. Monte ist Toxikologe sowie Notfallmediziner und hat dort Patienten behandelt, die zu viel CBD eingenommen haben.

Zu den Auswirkungen befragt erklärte Monte:

„Die Leute werden in der Tat schläfriger als erwartet. Sie können also sehr müde sein. Die Patienten können auch Anzeichen von Übelkeit, Erbrechen und Durchfall zeigen. Das sind die häufigsten Nebenwirkungen bei oraler Einnahme von CBD.“

Weiter erklärte Dr. Monte, dass man auch in anderer Hinsicht Vorsicht walten lassen sollte. So sollten Patienten nicht die schulmedizinischen Mittel zugunsten von CBD aufgeben. Dazu sagte er:

„Ich habe den Eindruck, dass die Leute kein Problem damit haben, 50 US-Dollar für eine kleine Flasche CBD auszugeben. Auf der anderen Seite wollen sie nicht 5 US-Dollar für ein Medikament zuzahlen, das in wirklichen klinischen Studien randomisiert getestet wurde.“

Dr. Monte wies CBS News auch darauf hin, dass Cannabinoide, zu denen auch CBD gehört, mit Medikamenten wechselwirken können. Bisher gebe es allerdings noch nicht genügend kontrollierte Versuche, um alle Wechselwirkungen zu verstehen.

Quellen: CBSnews, Pixabay (Bild)

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