CBD Markt wird über 2,25 Milliarden US-Dollar erreichen in 2020 laut Nielsen Prognose
Nielsen veröffentlichte vor kurzem seine Prognose 2020 für die CBD und die Verbrauchsgüterbranche.
Nielsen ist weltweit tätiges Unternehmen für Mess- und Datenanalysen. Jetzt hat das Unternehmen seine Prognose für Hanf-CBD und die Verbrauchsgüterbranche in den USA veröffentlicht. Laut der Vorhersage könnte der Markt im Jahr 2020 ein Volumen von 2,25 – 2,75 Milliarden US-Dollar erreichen. Zugleich betonte das Unternehmen, dass es sich dabei um eine zurückhaltende Schätzung handelt. In die Prognose eingeflossen ist die Annahme, dass die US-amerikanische Behörde für Lebensmittel und Arzneimittel (FDA) keine regulatorische Entscheidung trifft. Andere mögliche Erschwernisse für die Branche wurden ebenfalls einberechnet.
Rich Maturo, der Vizepräsident der Cannabissparte bei Nielsen, erklärte in der Prognose:
„Obwohl die regulatorische Roadmap nach wie vor nicht eindeutig ist, ist eines klar: Die nächsten zehn Jahre des hanfbasierten CBD-Marktes haben das Potenzial, die herkömmliche Verbrauchsgüterbranche und den Einzelhandel grundlegend zu verändern.“
Zu den vom Nielsen-Team erwarteten Änderungen gehören:
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Gezielte CBD Aufklärungskampagnen
In der Analyse geht Nielsen davon aus, es zu einem Ansteigen der Herstellerangebote zur Aufklärung von Pflegekräften kommt. Aus einer im 4. Quartal von Nielsen durchgeführten Umfrage unter Pflegekräften ging hervor, dass 70 % der Kräfte CBD mit ihren Patienten besprochen hatten. Allerdings wusste nur ein Drittel der Pfleger über die Rechtslage im Hinblick auf Hanf-CBD Bescheid. Mit der richtigen Aufklärung können die Pflegekräfte, so Maturo, „[in den nächsten zehn Jahren] vielleicht mehr tun, um das Ausprobieren und die Marken-/Format-Loyalität zu fördern, als es herkömmliche Branding- und Marketinganstrengungen können“.
CBD Preise sinken
Die Vorhersage weist darauf hin, dass (je nach Stärke) CBD-Produkte häufig zwischen vier- und zehnmal so viel kosten wie im Einzelhandel vertriebene Verbrauchsgüter für ähnliche Zwecke. Daher können Hersteller, die den Preisunterschied zwischen CBD-Produkten und den entsprechenden Konsumgütern verkleinern, ihre Absatzmöglichkeiten im Verbrauchsgüterbereich maximieren. Der sinkende Preis werde zudem durch die wachsende Anzahl der Hanfbauern und dem Ansteigen der zum Anbau verwendeten Ackerfläche gefördert. Ebenfalls dazu bei tragen, so Nielsen, die steigende Anzahl der lateinamerikanischen Bauern, die Hanf anpflanzen.
Konsumenten wünschen sich Verzehrprodukte
Nielsen geht in der Prognose davon aus, dass Verzehrprodukte die bestehende CBD-Nutzerbasis um 250 – 375 % vergrößern könnten. Dazu sei allerdings die Zulassung durch die FDA erforderlich. Der Grund für das Potenzial liege darin, so Nielsen, dass die Verbraucher an diese Einnahmeform am meisten gewöhnt seien. Dieses Format ermögliche auch die Umsetzung aktueller Innovationen, wie etwa eine Löslichkeit in Wasser und eine Nanotechnik, die eine effizientere Aufnahme im Körper sicherstellt.
Dazu sagte Maturo:
„Wir gehen davon aus, dass in den nächsten zehn Jahren Kategorien, die die Konsumenten gewöhnlich oder als Teil ihrer täglichen Routine einnehmen, erheblich zum Wachstum von CBD beitragen werden. Letztendlich wird das regelmäßige Auffüllen zu hohen Verkäufen führen. Dafür eignen sich Getränke mit CBD-Zusatz besonders gut – denken Sie an Kaffee, funktionelles Wasser, Energy-Drinks, Tees und Sportgetränke.“
CBD für Haustiere startet durch
Aus der Nielsen-Studie geht hervor, dass 37 % der Hundehalter, die ihren Vierbeinern bereits Vitamine und andere Zusatznährstoffe geben, sagen, dass sie ihrem Hund in den nächsten 12 Monaten auch Vitamine mit CBD geben wollen. Ebenfalls ersichtlich ist, dass 20 % der Personen für ihren Hund ein CBD-Produkt verabreicht haben, das nicht speziell für Hunde vorgesehen war. Es sei daher besonders wichtig, dass die Hersteller von CBD-Produkten für Tiere die Unterschiede ihrer Produkte zu Produkten für Menschen herausstellen, hieß es in der Prognose.
Im Einzelhandel beginnt der Wettbewerb
Herkömmliche Vertriebskanäle der Verbrauchsgüterindustrie werden, so Nielsen in seiner Studie, den CBD-Händlern im Internet Marktanteile abjagen. Die Anteile von örtlichen CBD-Spezialitätenhändlern sowie Vaporisier- und Tabakgeschäften dürften ebenfalls sinken. Dazu erklärte Maturo:
„Unsere Untersuchungsdaten zeigen, dass neue CBD-Nutzer […] mit doppelt so hoher Wahrscheinlichkeit angeben, dass sie ihre CBD-Produkte bei einer Supermarktkette oder großen Ketten kaufen würden. Bei diesen Konsumenten ist es 3,5-mal wahrscheinlicher, dass sie Hanf-CBD bei einer Drogeriekette kaufen.“
Abschließend stellte Maturo fest:
„Wenn die regulatorischen Aussichten klar sind, können es sich Hersteller und Einzelhändler nicht mehr leisten, den noch in den Kinderschuhen steckenden CBD-Bereich zu ignorieren.“
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